Samstag, 16.11.2013 – die Sporthalle des Clara-Schumann-Gymnasiums füllt sich gegen 15 Uhr mit ca. 60 Teilnehmern für den Jahresabschlusslehrgang der Jiu-Jitsu Union NW e.V.. Das Besondere an diesem Lehrgang: es sollen drei Referenten zu drei verschiedenen Themen gleichzeitig unterrichten – Jiu-Jitsu, Escrima und klassisches Boxen.
 
Die Veranstalter hatten sich im Vorfeld Gedanken gemacht, wie man die Sportler auch mal andersartigen, fremden Bewegungs-mustern ‚aussetzt‘, denn Jiu-Jitsu trainiert man das ganze Jahr über regelmäßig in den jeweiligen Vereinen. Die Vorwerbung zu dem Konzept hatte sogar den Effekt, dass sich Kampfsportler aus verbandsfremden Schulen oder Vereinen dazu einfanden!

Um 15 Uhr begrüßten die Organisatoren alle Anwesenden und die jeweiligen Referenten und deren Teams wurden vorgestellt. Danach wurden alle Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt, die jeweils nach einer Stunde zu einem anderen Referententeam wechseln sollte. Die Aufteilung erfolgte nach Graduierung, so dass die Gruppen relativ homogen waren.

(Sifu/Master) Marcus Schüssler nahm die erste Gruppe in Empfang und begrüßte kurz jeden einzelnen persönlich. Danach wurde mit einfachen Koordinationsübungen gestartet und analysierte daraufhin gemeinsam die Bedeutung dieses ‚Stockjonglierens‘ im Hinblick auf Selbstverteidigung und Effektivität. Nach einer weiteren kurzen logischen Analyse, dass der Stock oder die Waffe im Allgemeinen nur durch die menschliche Einwirkung einen strategischen Nutzen haben kann, wurde direkt im Anschluss mit der Praxis des kontrollierten Schlagens begonnen. Faktoren wie Geschwindigkeit, Distanz, Kontrolle, Gleichgewicht, etc. wurde von den Anwesenden selbst in einen neuen Zusammenhang gebracht.

Die Übungen begannen zuerst nur mit der Energiequelle des Arms, danach in Verbindung mit Vorrücken und weiterhin mit Hüfteinsatz. Die Teilnehmer verstanden aufgrund ihrer Interaktion sofort die universelle Bedeutung der Wirkung und des mehrfachen Schlagens und welchen Einsatz jeder Einzelnen dazu selbst leisten muss!
Angewandte Partnerübungen für das Prüfen von Stabilität und Gleichgewicht rundeten da Bild ab und machten wirklich jedem klar, dass mit Stabilität am Ende einer Bewegung die Stabilität der vorhergehenden Bewegung automatisch verbunden ist.
Dieser generelle Ablauf wurde auch mit allen anderen Gruppen in der gleichen Art und Weise durchgearbeitet. Zum Ende einer jeden Runde bekamen alle Teilnehmer die gleiche Problemstellung erklärt – sie sollten sich vorstellen, sie ständen ihrem Selbst gegenüber und ihr Selbst verfüge nun genau über jene Fähigkeiten, welche sie selbst an diesem Tag durch die Logik von Strategie und Körpers erfahren und ansatzweise umgesetzt hatten.
Die Hausaufgabe bestand nun darin, sich erstens Gedanken über einen Lösungsansatz zu machen, wenn ihr Selbst sie nun unaufhörlich mit Strategie angreifen würde, so wie sie es geübt hatten, und zweitens Gedanken darüber zu machen, wie man solch einem Angreifer die Waffen wegnehmen könnte.